Ferndal
Selbstverständlich, die sogenannte Black Metal-Szene ist überladen mit viel zu vielen Bands. Verglichen damit gibt es sehr wenige Gründe, noch eine weitere zu formen.
Trotzdem hatten FERNDAL gewichtige Argumente, als sie die Band Mitte 2016 ins Leben riefen. Eines davon ist ihre einzigartige Klangwelt, die sich aus breit gefächertern Quellen speist, die von Bach und Dvorak bis Beethoven und Arvo Pärt reichen, von „Panzerfaust“ bis „Arntor“ und den Hinterlassenschaften der Eiszeit, die sich von Skandinavien bis in ihre Heimatregion erstrecken, das sagenumwobene Münsterland. Die Kombination aus fünf individuellen Musikern, namentlich die Komponisten und Texter Sorathiel (Bass und Gesang) und Lestaya (Violoncello), flankiert von Alboin (Schlagzeug) und Abarus (Gitarre) – beide sind auch Mitglieder von EÏS – und Sethras (Gitarre), führt zu einem Black Metal-Sound, den man so (noch) nicht gehört hat. FERNDAL etablieren nicht nur das Violoncello als gleichberechtigtes Instrument neben zwei verzerrten Gitarren, sie verweben auch nahtlos Anklänge an alte skandinavische Folkmusik, barocken Anmut oder romantische Melancholie in einen Schleier aus purer Black Metal-Aggression.
Abgesehen vom musikalischen Aspekt der Band verarbeiten die Texte Themen, die sich fernab jeglicher okkulter, orthodoxer oder anderer Klischees bewegen. Stattdessen haben Sorathiel und Lestaya tief gegraben, um die passenden Metaphern zu finden, mit denen sich ihre (Selbst-)Reflexion der menschlichen Beziehung zu Leben, Tod, Selbsterkenntnis oder tiefer individueller Freiheit ausdrücken lassen. FERNDAL nutzen sowohl klaren männlichen als auch extremen Metalgesang, um für jedes ihrer Wörter den richtigen Ton zu treffen.
Als fokussierte Band und außergewöhnliche Erscheinung im deutschen Black Metal-Zirkus erregten FERNDAL schnell die Aufmerksamkeit potentieller Partner. Einheit Produktionen als Deutschlands Vorreiter in geschmackvollem Underground-Pagan/Black Metal bekamen den Zuschlag und werden das selbstbetitelte Debütalbum der Band, am 21. Apri 2017 veröffentlichen. „Ferndal“, das sieben Stücke, enthält, darunter vier lange Metalsongs und eine klassisch instrumentierte Version von Windirs „Arntor“, wurde von Markus Skroch (Hel, Ash of Ashes) im Kalthallen-Studio gemischt und gemastert und wird von einem Artwork geziert, das der szenebekannte spanische Künstler Norax (Lux Divina) für die Band angefertigt hat. FERNDAL wurden eingeladen, ihre Stücke auf verschiedenen Veranstaltungen live darzubieten, darunter das Ragnarök- und das Darktroll-Festival, bevor sie sich an die Arbeiten zum zweiten Album begeben.
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